Der Sattelhof hatte die spezielle Form eines Großgutes, ähnlich einem Rittergut. Er lag am südlichen Ende des Dorfes und wurde durch Bischof Johann von Salhausen Anfang des 16. Jh. zur wirtschaftlichen Blüte gebracht. Das geistliche Oberhaupt ließ eine Schäferei anlegen und den dürren Werder in der Aue in nutzbares Wiesenland verwandeln. Dem Besitzer des Sattelhofes standen verschiedene Privilegien zu: die Erbgerichtsbarkeit, keine Abgaben und Zinsen. Der Besitz des Gutes verpflichtete allerdings, ein „Lehnpferd" zu halten, das von der Landesherrschaft oder dem Amt jederzeit „gesattelt" werden konnte. Noch um 1800 hat es eine „Sattelhofgemeinde" mit fast 40 Leuten gegeben.

Der letzte Besitzer des Sattelhofes war die Familie Rohde, die1913 aus der Magdeburger Börde hierher gekommen war. Zum Sattelhof gehörten 92 ha Bodenfläche, deshalb wurde er nicht enteignet, zunächst auch nicht in die LPG aufgenommen, sondern erst später 1955. Das Wohnhaus wurde 1981 abgerissen.

Entnommen dem Teil über Pausitz aus "Die Dörfer im Muldentalkreis, Band 2"

Auf der Postkarte rechts unten ist das Rittergut (hier noch mit Wohnhaus) abgebildet.

Zu der oben abgebildeten Postkarte schreibt Frau Makowka : "Die Postkarte ist von meinem Ur-Opa und er hat sie im Jahr 1912 von seiner Familie geschickt bekommen als er in China war."